Am 23. Juli 2024 fand eine Informationsveranstaltung der Bürger-Energie Leinebergland eG statt. Inhalt war die Vorstellung der Genossenschaft sowie Angaben zu den Details eines nahe bei Rössing geplanten Solarparks. Die Bürger-Energie Leinebergland eG wurde durch den (gesamten) Vorstand vertreten. Mit im Podium waren Tita von Rössing als Eigentümerin des Geländes, sowie ein Vertreter der Bürgerwerke eG.
Ich veröffentliche hier eine Zusammenfassung der auf der Veranstaltung präsentierten Informationen. Möglicherweise habe ich nicht alles korrekt verstanden, es ging auch etwas durcheinander, dann bitte ich um Nachsicht und freue mich über eine E-Mail mit Korrekturhinweisen. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann ich natürlich auch nicht geben. Während ich mich in diesem Artikel bemühe, keine Wertung oder Analyse vorzunehmen, verweise ich an dieser Stelle gerne auf meine Gedanken zu den Bürgerenergiegenossenschaften im Allgemeinen.
Es handelt sich um eine Genossenschaft, die im Landkreis Hildeshesheim aktiv ist. Laut Satzung ist der Zweck der Genossenschaft […] die Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft der Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb. Dies soll durch die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien erreicht werden.
Die Genossenschaft existiert seit 2010 und hat laut den gemachten Angaben etwas über 200 Genoss:innen und ein Geschäftsguthaben von etwa 1 Million Euro. In den letzten Jahren hat die Genossenschaft Dividenden von ca 2% auf dieses Geschäftsguthaben ausgeschüttet. Ich glaube verstanden zu haben, dass die Bürger-Energie Leinebergland eG Genossin der Bürgerwerke eG ist.
Die Bürger-Energie Leinebergland eG hat bereits einige Projekte umgesetzt, welche allerdings deutlich kleiner als der nun geplante Solarpark sind. Bislang arbeitet die Genossenschaft ausschließlich im Bereich der Erzeugung von Solarenergie.
Die Bürgerwerke eG ist eine Dachgenossenschaft, die für über 120 Bürgerenergie-Genossenschaften als Dachgenossenschaft fungiert. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie sich zu Beginn vor allem um den Stromhandel für die Bürgerenergiegenossenschaften gekümmert. Heute engagiert sie sich offensichtlich auch in der Projektentwicklung bei größeren Vorhaben, so wie dem geplanten Solarpark in Rössing. Das konkrete Projekt wurde auch vom Vertreter der Bürgerwerke eG vorgestellt.
Geplant ist ein Solarpark auf einer Fläche von 12 Hektar, östlich von Rössing entlang der ICE-Trasse. Die Flächen gehören der Familie von Rössing, welche das Land an die Bürger-Energie Leinebergland eG verpachten möchte. Auf der Fläche soll eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 17,6 MWp errichtet werden. Es wird mit Baukosten von 10,2 Millionen Euro gerechnet.
Es wurde bereits einen Pachtvertrag zwischen der Familie von Rössing und der Bürger-Energie Leinebergland eG abgeschlossen hat. Durch Äußerungen von Tita von Rössing und der Bürger-Energie Leinebergland eG ist zu vermuten, dass es sich um eine Art von Rahmenvertrag handelt, bzw. entscheidende Details noch nicht festgelegt sind. Der Vertreter der Bürgerwerke eG hat gesagt, dass er zu Details des Vertrages keine Angaben machen kann, die Konditionen aber für fair hält.
Es wurden auch bereits diverse Planungen, Bohrungen und Reservierungen angestemmt, welche meinem Verständnis nach nicht unerhebliche Kosten verursachen. Die nächsten Schritte sind die Finalisierung der Planungsunterlagen, um dann die Vergabe des Bauaufträge im Winter 2024/2025 durchführen zu können.
Laut Aussagen von Werner Siemers, Vorstand der Bürger-Energie Leinebergland eG, sollen mindestens 50% der Investitionskosten durch Eigenkapital finanziert werden. Es wird eine GmbH & Co. KG gegründet, welche die Anlage betreibt. An dieser GmbH & Co. KG soll die Bürger-Energie Leinebergland eG als Kommanditistin beteiligt sein. Als weitere Kommanditisten stehen zahlreiche weitere Bürgerernergie-Genossenschaften bereit. Laut auf der Veranstaltung getätigten Aussagen gibt es bereits Zusagen über 5 Mio Euro durch die diversen Genossenschaften. Die Bürger-Energie Leinebergland möchte das Geschäftsguthaben im Rahmen der Projektfinanzierung auf 2 Mio Euro erhöhen. Ich gehe davon aus, dass entsprechend eine Beteiligung in Höhe von etwa 1 Mio Euro an der Gmbh & Co. KG geplant ist.
Eine Ertragsprognose wurde zwar durch die Bürgerwerke eG gemacht, die Ergebnisse wurden aber, mit Verweis auf sich ständig ändernde Rahmenbedingungen nicht präsentiert. Es wurde versichert, dass das Projekt nur umgesetzt wird, wenn es sich wirtschaftlich abbilden lässt.
Die Veranstaltung war gut besucht, es waren deutlich mehr Personen anwesend, als der Saal fassen konnte. Ich würde schätzen, vielleicht 120 Personen. Die Stimmung war gut, bei manchen Zuhörer:innen möchte ich fast von Begeisterung sprechen. Es gab einige Fragen, welche höflich und verständnisvoll beantwortet wurden. Dabei ging es teilweise um die Genossenschaft, teilweise um das konkrete Projekt, was meiner Meinung nach immer wieder zu einer leichten Verwirrung geführt hat. Eine klare Trennung der beiden Themen wurde durch einen Zuhörer unterstrichen und angemahnt.