Wärmepumpe

Im Rahmen meiner Planung zum Neubau eines Einfamilienhauses habe ich mich mit der Klimabilanz des Heizsystems beschäftigt. Einen entscheidenden Einfluss auf meine Entscheidung hat die Möglichkeit, durch Geldzahlungen CO₂-Zertifikate vernichten zu können, was eine direkte Vermeidung von CO₂-Emissionen bedeutet.

Es stellt sich also die Frage, ob es nicht besser für das Klima ist, zum Beispiel eine kostengünstige Gasheizung zu installieren und die Ersparnis für die Vernichtung von europäischen CO₂-Zertifikaten zu verwenden, anstatt eine teure Wärmepumpe zu installieren.

Ich habe einen Rechner dafür gebaut, bei dem jede:r gerne eigene Zahlen eingeben kann.

Wärmepumpe

JährlichÜber 20 Jahre
Betriebskosten450,00 €9.000,00 €
Investitionskosten1.375,00 €27.500,00 €
Gesamtkosten1.825,00 €36.500,00 €
CO₂ Ausstoß0,57 t11,4 t

Gasheizung

JährlichÜber 20 Jahre
Betriebskosten473,68 €9.473,68 €
Investitionskosten450,00 €9.000,00 €
Gesamtkosten923,68 €18.473,68 €
CO₂ Ausstoß0,95 t19,04 t
Kompensationskosten
des Mehrausstoßes ggü. Wärmepumpe
24,84 €496,74 €

Fazit

Die Wärmepumpe kostet 36.500,00 € und stößt 11,4 t CO₂ aus. Wenn ich die Gasheizung nutze und den dadurch zusätzlich verursachten CO₂ Ausstoß von 7,64 t kompensieren möchte, kostet mich das insgesamt 18.970,42 €. Ich kann also 17.529,58 € sparen und trotzdem so "wenig" CO₂ ausstoßen wie mit der Wärmepumpe.

Würde ich die Ersparnis vollständig für die Kompensation von CO₂ ausgeben, könnte ich zusätzlich 277,33 t CO₂ kompensieren. Gegenüber der Nutzung einer Wärmepumpe würde ich also den CO₂ Ausstoß um Faktor 36,29 reduzieren. Für das gleiche Geld würde ich, anstatt 11,4 t CO₂ mit der Wärmepumpe auszustoßen, mit der Gasheizung den Ausstoß von 258,29 t CO₂ verhindern!

Steigende Preise

Ein mögliches Argument von Bedenkenträger:innen aller Art könnte sein, dass die Rechnung gefährlich ist, denn die Gaspreise werden in Zukunft und durch politischen Willen ins unendliche steigen. Davor habe ich aber keine Angst, denn es ist sehr einfach möglich, für die in Zukunft für die durch die Gasheizung entstehenden Emissionen bereits heute alle in den kommenden Jahren benötigten CO2 Zertifikate zu kaufen (für niedrige 4-stellige Beträge).

Außerdem gilt hier wieder “hiding in the crowd” (wie bei der gesetzlichen Rente): Jede Regierung, die versucht, dem Großteil der Bevölkerung einen hohen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, indem sie eine zu drastische Gaspreiserhöhung zulässt, wird abgewählt. Das ist leider traurige Realität. Auch eine traurige Realität ist, dass weiter massiv Gasheizungen eingebaut werden und die Gruppe derjenigen, die vom Gas abhängig sind nicht sinkt. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass durch meine Rechnung oben deutlich wird, dass es offensichtlich in der Volkswirtschaft weite Bereiche gibt, wo es deutlich billiger ist, CO₂ zu vermeiden als bei der Beheizung von Gebäuden. Sonst wäre der CO₂-Preis nicht so niedrig.